Feisnitz Stausee bei Arzberg in der ErlebnisRegion Fichtelgebirge
Der Parkplatz am Feisnitzspeicher ist Ausgangspunkt für gemütliche Wanderungen rund um den Vor- und Hauptspeicher, wobei die leicht begehbaren Uferwege, die 2011 von der Stadt Arzberg neu angelegt wurden, auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet sind.
Weiterhin führen vom Fichtelgebirgsverein markierte Wanderwege zum Aussichtsturm der „Waldenfels-Warte“ auf dem 632 Meter hohen Kohlberg, zum Basaltgebiet des Ruhberges und in das Röslautal zum Naturschutzgebiet „Gsteinigt“ das zwischen Elisenfels und Arzberg liegt.
Geschichte
Der Bachlauf Feisnitz ist ein Nebenbach der Röslau mit Quellgebiet zwischen Seedorf und Pechtnersreuth nahe der Grenze zu Tschechien. Der slawische Name mit Deutung „klares Wasser“ taucht urkundlich 1419 als Festritz, später als Feustritz oder Feußnitz auf. Im Oberlauf wird sie auch Krebsbach genannt.
In südwestlicher Richtung vorbei am Naturfreundehaus Grenzlandhütte verlässt sie bei Heiligenfurt das oberpfälzer Gebiet. Unterwegs nutzte man früher ihre Wasserkraft in der Grün-, Lipperts-, Geier-, Doller- und Brandmühle zum Getreidemahlen. Auf oberfränkischer Seite speist sie nun die am Südwestfuß des Kohlberges angelegten Becken des Feisnitzspeichers.
Nach Abfluss aus dem Hauptbecken Feisnitz-Stausee fällt sie nördlich ins Tal ab und mündet bei Elisenfels in die Röslau und verläuft bis Arzberg durch das s. g. "Gsteinigt". Die Feisnitz scheidet das Gebiet des Kohlwaldes vom Reichsforst.
Der Feisnitzspeicher ist ein 1,3 km langer Stausee, bestehend aus dem Hauptspeicher und Vorspeicher. Errichter und Betreiber war die Elektrizitäts-Versorgung Oberfranken (EVO, später E.ON). Angelegt wurden die Becken 1972/73 von der damaligen BELG als Kühlwasserreservoir für das Kraftwerk Arzberg.
Das Kraftwerk Arzberg wurde in den Jahren 1914/15 von der Bayerischen Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG gebaut, wobei sich der Standort wegen seiner Lage am Fluss Röslau zur Kühlwasserentnahme und wegen der günstigen Verkehrslage der Feisnitz Stausee “Klausen” bei Arzberg anbot. Die Braunkohlebeschaffung erfolgte aus der Tschechischen Republik.
Die Kraftwerkserweiterung 1971/74 mit dem Bau der beiden Kühltürme war Anlass zur Errichtung des Speichers. Denn bei Niedrigwasserführung der Röslau sollte dann mit dem Speicherwasser der Pegel des Flusses wieder angehoben werden. Damit sollte die schädliche Erwärmung des Wassers verhindert werden.
Das Seegelände gehört jetzt der Stadt Arzberg und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Im Gebiet des heutigen Stausees befand sich von 1792 bis 1832 die Zeche „Treue Freundschaft“, in der Alaunerz gefördert wurde. Bergbaumäßig wurde das Rohmaterial, schwefelkieshaltige bituminöse Braunkohle, in vier bis sechs Meter tiefen Schächten abgebaut und in Werken weiterverarbeitet.
Um 1870 entstand im Bereich der Tagebaugrube ein kleiner Teich, Klausenteich genannt. Von diesem führte ein Kanal mit leichtem Gefälle nach Elisenfels, wo das Wasser in einer Turbinenanlage Strom für die dortigen Spinnereien erzeugte.
Dieser Teich wurde 1913 von einem Hochwasser zerstört.
1935 wurde dieser Teich von dem Gastwirtsbesitzer der Klause wieder neu angelegt.
Beim Bau des jetzigen Speichers verschwanden die damaligen Anlagen und es entstand nördlich des Vordammes die Gaststätte „Seeklause“. In einem Uferbogen des Sees liegt jetzt ein Campingplatz. Der Speichersee wird derzeit von einem Fischereiverein bewirtschaftet.
Daten Hauptspeicher:
Dammhöhe 19,3 m
Dammkronenlänge 150 m
Staufläche 15,54 ha
größte Tiefe 19 m
Daten Vorspeicher:
Dammhöhe 9,25 m
Dammkronenlänge 120 m
Staufläche 4,24 ha
größte Tiefe 7 m
Bilder:
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